Thai Basil Chicken

|| Das Vetorecht des Kochs & ein Rezept für köstliches Thai-Hühnchen ||

Thai Basil Chicken

Nach viel Käse auf dem Blog in letzter Zeit (haha, Käse, wie doppeldeutig, also weil Käse ja auch für Mist steht, gell, ihr wisst, was ich meine, also für Mist, aber hier für Käse, also quasi für beides, nee, hier nur für Käse, nee für Mist, hä? Jetzt habe ich den Faden verloren. Den Käsefaden. Ha! Witzig! Oder vielleicht auch nicht? Ich fange noch mal von vorn an, denke ich.) …

Nach viel Salat, Pasta und reichlich Käse (kicher … ich hör schon auf, Entschuldigung) auf dem Blog, wurde es mal wieder Zeit für etwas Asiatisches. Hat mir irgendwie gefehlt und nun war es mehr als an der Zeit für mein geliebtes Thai-Food.

Bei thailändischer Küche denke ich sofort an herrliches Curry mit Kokosmilch. Das ist wahrscheinlich so, wie Amis bei deutscher Küche an Würstchen und Kartoffelsalat denken. Ist nicht falsch, zeigt aber nicht ganz die Bandbreite der deutschen Küche. Schließlich haben wir auch noch Currywurst!

Thai Basil Chicken

Thai Basil Chicken

Zurück zum Thai-Food: die thailändische Küche hat natürlich noch viel mehr zu bieten als nur die klassischen Currys. Eines der beliebtesten Thai-Gerichte ist das Thai Basil Chicken. Angeblich bekommt man es in Thailand überall. Ob das stimmt, weiß ich nicht, da ich noch nie dort war. Das hält mich aber nicht davon ab, Fan der dortigen Küche zu sein! Ich liebe einfach die besonderen Aromen: würzige Saucen, Schärfe, Koriander und nicht zuletzt das Thai-Basilikum.

Dieses sagenhafte Kraut ist der wichtigste Bestandteil dieses oberleckeren Chicken-Rezepts. Für das Thai Basil Chicken brauchst du nicht viele Zutaten, schnell gemacht ist es auch, also perfekt für ein leichtes Abendessen unter der Woche. Wir fanden es fantastisch. Den besonderen Geschmack bekommt das Gericht durch das Thai-Basilikum.

Und damit sind wir auch schon beim Thema: Bei der Recherche nach dem perfekten Rezept und der idealen Zubereitung las ich immer wieder, dass man hier das Thai-Basilikum zur Not auch ersetzen kann mit normalem Basilikum.

Ääääh… nein! Nein, nein, nein. Meiner Meinung nach geht das auf gar keinen Fall. Thai-Basilikum ist geschmacklich ganz anders als das Basilikum, was wir aus der italienischen Küche kennen. Da fragt man sich, warum beide gleich heißen. Aber auch das bedeutet ja im normalen Leben schon nichts. Man muss nicht gleich sein, nur weil man den gleichen Nachnamen trägt und zufällig verwandt ist. Genauso ist es beim Basilikum auch. Und deshalb kann man auf keinen Fall hier das Thai-Basilikum ersetzen mit seinem italienischen Bruder. Nope, is nich, kannste knicken.

Thai Basil Chicken

Thai Basil Chicken

Thai Basil Chicken

Ich ersetze ja auch nicht bei einer herrlichen Portion Pommes Schranke die Kartoffeln durch Süßkartoffeln. Mhmm… lecker Süßkartoffelpommes Schranke! Nee, funktioniert nicht. Auch bei Muttis Linsensuppe können wir nicht statt brauner Linsen rote nehmen, nur weil beides Linse heißt. Also kann man machen, dann wird es aber nicht gut. Oder sagen wir meinetwegen: Dann wird es sehr speziell. Das klingt ein wenig netter.

Manche Sachen sind nun mal echte No-Gos. Da sollte man als Koch einfach mal sagen: „Mache ich nicht!“ Bestes Beispiel ist da für mich das Rinderfilet und die Frage: „Wie hätten Sie es denn gerne?“ Ich kann jede Antwort akzeptieren, die „englisch“, „medium-rare“ oder „medium“ lautet. Gerne auch irgendwelche Spezial-ich-kenne-mich-tierisch-aus-Antworten, die sich zwischen diesen Garstufen einordnen lassen. Absolut inakzeptabel ist allerdings die Antwort „well done“ oder auch „durch“.

Ganz ehrlich, wäre ich Koch in einem schicken Restaurant und ich würde die Bestellung reinbekommen „Einmal Rinderfilet well done, bitte!“, ich würde mir die Kochmütze vom Kopf reißen, ein großes Messer packen und brüllen: „Wo sitzt die Person?! Wo?! Welcher Tisch?!!“ Und dann gäbe es kein Halten mehr!

An einem freundlicheren Tag würde ich die Leute einfach nur höflich bitten, zu gehen. Zu gehen und nie wieder zu kommen. Ja, das wäre denkbar.

Thai Basil Chicken

Thai Basil Chicken

Ich weiß, jedem das Seine und so. Schon klar. Trotzdem möchte man in Sachen guter Geschmack in der Küche manchmal einfach brüllen: „Nein!! Das mache ich nicht!“ Jeder Koch sollte ein Vetorecht haben bei den Bestellungen. Denn einige Dinge gehören schlichtweg verboten.

„Ich nehme einmal die Spaghetti aglio e olio. Ohne Knoblauch bitte, ich bin allergisch.“
„Nein. Bestellen Sie bitte etwas Anderes!“

„Ich bekomme bitte die Pasta Primavera. Und bitte die Pasta nicht al dente, sondern schön weichgekocht. So mag ich es lieber.“
„Wir müssen Sie bitten, zu gehen. Bitte verlassen Sie nun zügig das Restaurant.“

„Ich hätte gerne das Pilz-Risotto. Ach, könnte ich statt frischer Pilze die aus dem Glas haben? Ginge das?“
„Oh. Jetzt ist mir die Hand ausgerutscht!“

Seid ihr bei mir? Es gibt Sünden in der Küche, die unverzeihlich sind – bei allem Respekt für geheime Essensvorlieben. Die hat doch jeder. Und die sollten auch gepflegt werden. So was wie Maggi aufs hartgekochte Ei oder Nutella aufs Käsebrot – das ist völlig in Ordnung. Aber im Restaurant respektlose Bestellungen wie weichgekochte Nudeln aufzugeben, das geht zu weit. Das wäre nur okay, wenn man eine stundenlange Zahn-Op hinter sich hat und der Kiefer so sehr schmerzt, dass al dente einfach zu hart wäre. Wobei man dann einfach besser Suppe bestellen würde. Wobei die vermutlich zu heiß wäre im wunden Mund. Dann müsste man sie kalt bestellen. Was wiederum ein Affront wäre gegen die Küche… Ich schweife ab, Verzeihung.

Thai Basil Chicken

Thai Basil Chicken

Zurück zum Ausschließlich-mit-Thai-Basilikum-Chicken: Wer hier auf das richtige Basilikum setzt, wird belohnt mit einem herrlich aromatischen Thai-Gericht, dass dich bei jedem Bissen gedanklich nach Asien entführt. Es schmeckt leicht, ist exotisch, schön pikant und einfach rund im Geschmack. Kein Wunder, dass es eins der beliebtesten Gerichte der Thai-Küche ist.

Und was die Schärfe angeht, so zeige ich hier, dass ich kein Diktator in der Küche bin. Oh nein, ganz und gar nicht. Denn in Sachen Schärfe sage ich: Jeder nach seiner Fasson. Klar ist das Original-Rezept zum Umkippen scharf. Und wer Schärfe gut verträgt, der kann hier entsprechend reinhauen. Genauso gut geht es aber auch etwas milder. Wer das Chicken weniger scharf zubereitet, kann dafür die Aromen der Marinade und des Thai-Basilikum mehr genießen. Ihr seht also, es kann sinnvoll sein, nach seinem ganz eigenen Geschmack zu kochen. Nur eben nicht beim Rinderfilet. Punkt.

Habt ihr nun Lust bekommen auf exotisches Thai Basil Chicken? Dann kommt hier das Rezept:

Thai Basil Chicken

Ein beliebter Klassiker der Thai-Küche: Thai Basil Chicken mit mariniertem Hühnchen und Thai-Basilikum - herrlich exotisch und super leicht zuzubereiten.

Länder & Regionen Thailand
Vorbereitungszeit 8 Minuten
Zubereitungszeit 14 Minuten
Arbeitszeit 22 Minuten
Portionen 2 Personen

Zutaten

  • 2 Hähnchenbrustfilets
  • 1 Spitzpaprika, rot, in Streifen geschnitten
  • 1 Schalotte, fein gewürfelt
  • 1 Knoblauchzehe, geschält und fein gewürfelt
  • 1 Chilischote, rot, entkernt und in Ringe geschnitten scharfe Chili oder milde Peperoni, je nach Geschmack
  • 4 EL Erdnussöl oder sonstiges, neutrales Pflanzenöl
  • 1,5 TL Sojasauce, hell gibt es im Asia-Laden oder in gut sortierten Supermärkten
  • 1,5 TL Sojasauce, dunkel gibt es im Asia-Laden oder in gut sortierten Supermärkten
  • 1,5 TL Fischsauce gibt es im Asia-Laden oder in gut sortierten Supermärkten
  • 1 TL brauner Rohrzucker
  • 1/2 Bund Thai-Basilikumblätter entspricht ca. 1 gute Handvoll
  • Salz & Pfeffer
  • 1 Limette
  • Basmati Reis zum Servieren

Anleitungen

  1. Den Reis nach Packungsanweisung garen. Während der Reis gart, könnt ihr die Zutaten schnippeln. Fertigen Reis im Topf mit Deckel warmhalten und nun das Chicken zubereiten.

  2. Die Hähnchenfilets waschen, trockentupfen und salzen und pfeffern. 2 EL Öl in eine Wok oder einem Topf erhitzen und die Filets darin scharf anbraten - dabei erst die eine Seite gut bräunen lassen, dann wenden und die andere Seite bräunen lassen. Wenn die Filets gar sind, diese auf einem Schneidebrett etwas abkühlen lassen und anschließend in mundgerechte Stücke würfeln.

  3. Während das Fleisch gart, die Marinade anrühren aus den Sojasaucen, der Fischsauce und dem Zucker. 

  4. Wenn das Fleisch aus dem Wok oder Topf genommen ist, 2 EL Öl in den Topf geben, die Hitze etwas runterdrehen und nun Knoblauch, Chili, Schalotte und Paprika hineingeben und unter Rühren 1-2 Minuten anbraten. Das Fleisch dazugeben, die Marinade und die Basilikumblätter. Alles gut rühren und schwenken für ca. 1-2 Minuten bis die Basilikumblätter leicht geschmolzen sind.

  5. Zum Schluss ein passt Spritzer Limettensaft über das Thai Basil Chicken geben und zusammen mit dem Basmatireis sofort servieren.

Rezept-Anmerkungen

  • Die Schärfe könnt ihr selbst bestimmen bei diesem Gericht. Ich habe milde Peperoni gewählt, sodass das Gericht fast nicht scharf war. Wer es schärfer mag, nimmt Chilis, z.B. die scharfen, die es im Asia-Laden gibt. Die könnt ihr dann mengenmäßig nach Belieben und Tapferkeit dosieren.
  • Zum Reis: Ich nehme immer einen Standard Ikea Kaffeebecher (Inhalt 300 ml) als Maß. Den fülle ich fast bis oben mit Reis und nehme die doppelte Menge an Wasser für die Quellmethode: Reis und Wasser aufkochen lassen, bei minimaler Hitze und mit Deckel ca. 15 Minuten quellen lassen bis der Reis gar und das Wasser weg ist. Das ergibt 2 gute Portionen Reis, sodass alle mehr als satt werden.

Thai Basil Chicken

Thai Basil Chicken

Genießt das Thai Basil Chicken mit duftendem Basmati Reis. Das passt wunderbar zusammen und macht satt und glücklich – garantiert!
„Da hinten ist eine Frage? Ja bitte, was möchtest du wissen?“
„Kann ich den Basmatireis ersetzen mit Vollkornreis?“
„RAUS!!“

Lasst dem Koch seine Stimme. Wirklich. Er weiß, was er tut. Vertraut ihm. Und wenn er Menschen mit einem Messer aus seinem Restaurant rausjagt, dann hat er sicherlich einen guten Grund dafür.

In diesem Sinne: Esst leckeres Thai Basil Chicken – so scharf wie ihr wollt, aber mit dem richtigen Kraut. Genießt es und habt eine schöne Woche!

Alles Liebe ♥ Eure Katja

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  1. Eichelbaum Dirk says:

    Bei den vielen Ausführungen über „No Go‘s“ im Restaurant wundern mich die Stäbchen beim thailändischen Gericht. Das ist das definitive No Go. Wir sind doch nicht beim Chinesen.

    1. Danke für den netten Hinweis.

    2. Also ich hab in Thailand 24/7 mit Stäbchen gegessen. Meist auch weil mir nur diese gereicht wurden. Stäbchen sind asiatisch, nicht chinesisch…

    3. Ja ich koche oft Thailändische Gerichte, brauner Zucker geht gar nicht, man nimme Palmzucker, in Thailand isst man mit Gabel und Löffel da bereits alles in Mundgerechte Stücke geschnibbelt wird, also Stäbchen weg, die Thais lachen Dich aus, naja so ist es eben, entweder man (Mann) oder Frau kocht identische oder es schmeckt europäisch, heute gibt es RindfleischSalat und danach Grünes Curry mit Thai Auberginen, alles gute und Gelingen beim kochen

  2. Volker D. says:

    …und erst der Basmati Reis – wir sind doch nicht beim Inder 🙂
    Jasminreis ist auch duftiger..

    Ansonsten volle Zustimmung und prima Rezept, kriege gleich Hunger und unser Thai-Basilikum muss auch mal wieder gerupft werden. Obschon: habe mal wo gelesen dass in Thailand zu Gebratenem wieder eine andere Sorte genutzt wird – was solls, man nehme was man habe.

    PS: mein Crossover Teufelchen fragt jetzt wie das Gericht wohl mit Stampfkartoffeln als Beilage schmeckt 😉 aber es wird stantepede vom Tische verwiesen!

    1. Man soll ja auch nicht jedem Stimmchen zuhören, dass sich mal meldet 😉 Wobei ich mich jetzt auch frage, wie es wohl mit Stampfkartoffeln schmecken würde. Hast mich gekriegt. hahaha… Vielen Dank für deinen Kommentar. So macht das Spaß! 🙂

      1. Versucht Auberginen mal Kartoffelwürfel mit gaaaaanz viel Koriander und natürlich Gewürzen , mmmmm Beilage wie man gerne mag

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