|| Zwei Mezze Rezepte aus dem Iran: persischer Auberginen Dip und Spinatjoghurt in einer besonders schnellen und leckeren Variante ||
Springe zu RezeptSelten hab ich mir im Vorhinein so viele Gedanken gemacht um einen Blog-Post wie um diesen. Ich hatte mir mal zum Ziel gemacht, mit diesem Blog unterhalten zu wollen. Es soll neben Rezepten um Unterhaltung gehen, einfach um die schönen Dinge des Lebens, ums Genießen und mal schmunzeln oder sogar laut lachen können.
Manchmal gibt es aber Dinge, die sind größer und wichtiger. Und dann darf es auch mal um schwere Themen gehen. So wie heute. Dieser Beitrag ist für die Aktion „Kochen für Iran“, die die liebe Susan vom Blog Labsalliebe ins Leben gerufen hat. Und es war mir eine außerordentliche Herzensangelegenheit, hier mitzumachen.
Draußen in der Welt geschieht täglich unermessliches Leid. Ein Grund, warum es mir schwerfällt, Nachrichten zu schauen. Und auch ein Grund, warum ich so was wie Good News abonniert habe. Mich mit guten Neuigkeiten beschäftigen, ist eindeutig erbaulicher als mit schlechten. Anders ist dies allerdings beim Thema Iran und dem, was seit Monaten im Iran passiert.
Seit dem Tod von Mahsa Amini und spätestens seit der Aktion von Joko und Klaas, die ihre Reichweite, sprich ihre Accounts, für immer den Aktivistinnen Azam Jangravi und Sarah Ramani überlassen haben, um Aufmerksamkeit für die #iranrevolution zu erzeugen, verfolge ich täglich die Meldungen über die Geschehnisse im Iran.
Und das bedeutet Tränen und Schmerz beim Betrachten, genauso aber auch Bewunderung und tiefe Dankbarkeit für die mutigen Menschen, die auf die Straße gehen, die ihr Leben riskieren für die Freiheit.
Die tiefe Bewegtheit und das Interesse an der iranischen Revolution liegt wohl auch daran, dass ich in der Jugend in meiner Heimat Aachen mit vielen Iranern befreundet war. Das verbindet. Und so war es mir eben auch ein wichtiges Anliegen, bei dieser wichtigen Aktion #Kochenfueriran von Susan mitzumachen.
Ich weiß, dass dieser Beitrag klein ist. Ich weiß, dass es dazu keinen Mut braucht im Gegensatz zu dem unglaublichen Mut, den die Menschen in Iran an den Tag legen. Ich weiß, dass wir hiermit nichts direkt und unmittelbar ändern. Aber… Es geht darum, Solidarität zu zeigen. Es geht darum, zu sagen:
Wir sehen euch! #weseeyouiran
Es geht darum, nicht wegzusehen. Stattdessen sind wir eure Stimme. Denn wir haben das Glück, diese frei erheben zu können. Also lasst uns sie nutzen. #beourvoice
Wer mehr wissen möchte, wer teilen möchte, wer sagen will: “We See you!“, dem kann ich in Instagram die folgenden Accounts empfehlen, denen ich auch folge und die fantastische Arbeit leisten:
@duzentekkal @hawar.help @officiallyjoko und @damitdasklaas
Susans Idee, persische Gerichte zu kochen und zu veröffentlichen, versehen mit u.a. dem Hashtag #Kochenfueriran, finde ich fabelhaft. Hier verbinden wir unsere Leidenschaft fürs Kochen mit etwas Wichtigem, nämlich Aufmerksamkeit zu erzeugen für das Leid und den Kampf der Menschen in Iran.
Ich liebe persisches Essen! Das rührt natürlich auch aus der Vergangenheit, da ich damals öfter typisch iranische Küche bei den Freunden zuhause probieren durfte. Ein Traum! Vor wenigen Wochen erst, Anfang November, hat unsere Freundin die Mädels-Gang (das sind wir, 8 Freundinnen aus Schulzeiten – und ja, laaaang ist es her – die sich seit einigen Jahren wieder regelmäßig in der gemeinsamen Aachener Heimat treffen) zu sich nach Hause eingeladen. Sie ist mit einem Iraner verheiratet und so gabs an diesem wunderschönen Abend persische Küche. Und meine Güte, war das großartig!
Der Tisch hat sich gebogen vor lauter Platten, Schüsseln und Töpfen. Es gab typische Schmorgerichte, Dillreis, Safranreis, Shirazi-Salat und … den überragenden Spinatjoghurt, Borani Esfenaj.
Poaaah war der lecker! Da hätte ich mich wirklich reinlegen können. Selbstverständlich haben wir danach alle nach dem Rezept gefragt. Und dieses kommt hier und heute auf den Blog.
Mezze Rezepte – zwei typisch orientalische kalte Vorspeisen
Ich würde sagen, das heutige Rezept ist das Spinatjoghurt-Blitz-Rezept überhaupt. Denn die Freundin macht den typischen Spinat-Joghurt-Dip immer mit Rahmspinat. Ja, ich weiß, das ist nicht typisch, dafür aber wahnsinnig lecker, denn auf den Rahm kommt es am Ende an. Der kommt aus dem griechischen Joghurt und wenn der Spinat eben auch schon mit Sahne angemacht ist, na, was ist das dann? LECKER! Ganz genau. So braucht es auch nur noch, Zitat der lieben Freundin: „Salz und Pfeffer und ganz viel Knoblauch, fertig!“ Word. Unfassbar lecker ist ihre Zubereitung von Borani Esfenaj. Und ultra-schnell obendrein.
Als zweites meiner Mezze Rezepte hab ich euch einen persischen Auberginen-Dip, Borani Bademjan, mitgebracht. Dieser gehört ebenfalls zu den ganz berühmten iranischen Vorspeisen. Die übrigens in der Landessprache Mazeh heißen und den Ursprung bilden für die Mezze, die es im gesamten orientalischen Raum gibt. Ich bleibe der Einfachheit halber bei Mezze, weil das eher ein Begriff ist.
Der iranische Auberginen Dip ist so gut, dass man nicht aufhören kann zu essen. Ich spreche da aus Erfahrung! Noch ein Löffelchen, eins geht noch, warte, ich machs leer… Ja, so geht das, wenn der auf den Tisch kommt.
Was macht ihn so unglaublich lecker? Das sind zum einen die im Ofen gerösteten Auberginen, die dann püriert und mit Joghurt (na logo mit dem griechischen – schön fett sollte er sein!) verrührt werden. Den besonderen Kick bekommt der Dip durch eine Paste aus Tomatenmark, Zwiebeln, gaaanz viel Knoblauch und getrockneter Minze. Und Leute, diese Minze, die ist der Hammer! Die verleiht dem Ganzen so eine richtig orientalische, exotische Note. Da gerät man richtig ins Träumen und ins Schwärmen.
Serviert wird der Auberginen-Dip mit Toppings nach Wahl. Hier bin ich ziemlich freestlyle vorgegangen. Muss ja auch erlaubt sein. Ich hab den großen Teller angerichtet mit gehackten Pistazien, frischer Minze und gehackter Petersilie sowie einem Löffel Tomaten-Minze-Pürree in der Mitte der Portion. Den kleinen Teller habe ich angerichtet mit frischer Minze, gehackten Walnusskernen und Granatapfelkernen. Beides war mega lecker und es blieb nichts, aber auch gar nichts, übrig.
Hab ich euch nun Appetit gemacht auf diese zwei Mezze Rezepte? Dann findet ihr sie jetzt und hier:
Mezze Rezepte: Persischer Auberginen-Dip und Spinatjoghurt
Persischer Auberginen-Dip und Spinat-Joghurt-Dip gehören zu den typischen iranischen Vorspeisen und sind leicht zu machen mit wenigen Zutaten
Zutaten
Persischer Auberginen-Dip – Borani Bademjan
- 3 kleine bis mittelgroße Auberginen (ca. 600 g)
- 200 g Griechischer Joghurt
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 4 Knoblauchzehen
- 3 EL Tomatenmark
- 1 EL getrocknete Minze
- 1 TL Kurkuma
- Salz und Pfeffer
- Olivenöl
Optionale Toppings nach Geschmack
- Walnusskerne
- frische Minze
- Granatapfelkerne
- Pistazien
- glatte Petersilie, Blätter grob gehackt
Persischer Spinatjoghurt – Borani Esfenaj
- 300 g TK Rahmspinat
- 200 g Griechischer Joghurt
- 2 Knoblauchzehen
- Salz und Pfeffer
Anleitungen
Persischer Auberginen-Dip – Borani Bademjan
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Ofen auf 220° C Grill-Stufe vorheizen.
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Auberginen rundherum einstechen mit einer Gabel. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und in den Ofen auf die 2. Schiene von oben schieben. Auberginen hier für 15 Min. rösten, dabei 2x wenden.
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Den Ofen auf 180° C Umluft runterdrehen und Auberginen weitere 25 Min. jetzt auf der mittleren Schiene fertig rösten.
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Währenddessen Zwiebel und Knoblauchzehen schälen und sehr fein hacken.
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Geröstete Auberginen auf einem großen Teller, unter einer Schüssel ausdampfen und etwas abkühlen lassen.
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Auberginen mit dem Messer schälen. Die Schale löst sich nun wie von allein. Das Fleisch grob hacken und in einen Mixer geben und pürieren. Alternativ mit dem Pürierstab.
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In einer kleinen Pfanne ca. 2 EL Olivenöl auf mittlerer Flamme erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin unter Rühren ca. 3 Min. glasig andünsten. Das Tomatenmark zugeben, gut verrühren und 2 weitere Minuten mitanbraten. Minze und Kurkuma zugeben und alles nochmals unter Rühren 2 Minuten weiter braten.
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Den Joghurt zum Auberginenpüree geben sowie das Tomaten-Mus. Alles vermengen und gut mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Toppings nach Wahl servieren.
Persischer Spinatjoghurt – Borani Esfenaj
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Spinat in einem kleinen Topf auftauen und erwärmen. Danach abkühlen lassen.
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Knoblauchzehen schälen und fein hacken.
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Joghurt. Spinat und Knoblauch in einer Schüssel verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rezept-Anmerkungen
- Beide Vorspeisen-Dips können wunderbar einen Tag vorher zubereitet werden.
- Dazu schmeckt Lavash Brot oder Pita oder auch Baguettebrot.
Mir hat meine kleine Mezze Platte schon wahnsinnigen Spaß gemacht beim Zubereiten, Anrichten und natürlich beim Verspeisen. Wie muss das erst sein, wenn man mehrere Mezze Rezepte zubereitet und so ein richtiges Vorspeisen Buffet anrichtet? Der Vorspeisen-Himmel! Und ganz ehrlich, da braucht man gar keine Hauptspeise mehr, oder was meint ihr?
Ich kann euch diese zwei einfachen Mezze Rezepte auf jeden Fall wärmstens empfehlen. Ihr bekommt alle Zutaten dafür im Supermarkt – ein Punkt, der Pflicht ist für die Rezepte auf meinem Blog. Und sie sind wirklich super easy zuzubereiten. Gerade den Spinatjoghurt nach Freundin K. aus A. 😉 kann wirklich JEDER machen, egal, ob man kochen kann oder nicht.
Ich hoffe, ich konnte euch ein kleines Bisschen iranische Küche näherbringen. Wenn ihr mehr sehen wollt und so richtig Bock habt auf persische Rezepte, dann schaut euch auf Instagram alle Beiträge an zum Hashtag #Kochenfueriran und schaut auf jeden Fall mal auf Susans Blog Labsalliebe, auf dem sie ganz viele authentisch persische Rezepte postet, denn sie ist halb Iranerin, halb Deutsche. Da werdet ihr sicherlich fündig, wenn ihr iranisch kochen wollt.
Schwere Themen müssen auch sein. Danke, dass ihr mir hier zugehört habt. Danke allen, die zuhören, die teilen, die hinschauen, die die Stimme sind und ihre Stimme erheben! ❤️ WOMAN, LIFE, FREEDOM #fraulebenfreiheit
Alles Liebe ♥ Eure Katja
Liebe Katja,
gleich zwei so leckere Rezepte, vielen Dank für dein Engagement, ich weiß es sehr zu schätzen.
Ich schaue auch nicht so gerne Nachrichten, ich höre sie mir lieber im Radio an. Dein Tipp mit den Good News gefällt mir sehr gut, das schaue ich mir an.
Wünsche dir noch ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße
Susan
Liebe Susan,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Und ich danke DIR für dein Engagement und dass du diese wunderbare Idee ins Leben gerufen hast. Das hat mich sehr berührt und ich hab gerne meinen Teil beigetragen.
Freut mich, wenn ich dir noch einen Tipp geben konnte mit den Good News 🙂
Ich wünsche dir ebenfalls noch ein schönes Restwochenende.
Ganz liebe Grüße,
Katja