|| Kürbisschnelden statt Gym & das Rezept für herrliche Pasta mit geröstetem Butternut und warmer Joghurtsauce nach Ottolenghi ||
Nachdem ich im letzten Beitrag die Kürbissaison hier auf dem Blog eröffnet habe, bin ich nun mitten drin im Kürbisthema. Da verhalte ich mich ähnlich besessen wie in der kurzen Spargelsaison. In dieser Zeit gibt es Spargel, Spargel, Spargel – bis er einem fast, aber auch nur fast, zum Hals raushängt. Da gilt es mit Fingerspitzengefühl dem Spargelwahn zu frönen.
Denn den Spargel wirklich leid sein, das wird und soll mir nicht passieren. Und so ähnlich verhält es sich auch mit Kürbis. Wenn die Saison eröffnet ist, dann mach ich ein Kürbis-Rezept nach dem anderen und bin absolut in looooove mit Kürbis. Gegen Ende der Saison reicht es dann auch. Eine Gratwanderung, wenn ihr versteht.
Und da ich dieses Jahr extrem spät mein Kürbis-Festival eröffnet habe, muss entsprechend rangeklotzt werden. Und so sehen auch meine Hände und Oberarme aus.
Bitte was?
Ja, Freunde, Kürbisschneiden ist ja mein Gym. Während andere an Geräten die Arme formen, schneide ich den lieben langen Tag lang Kürbis und habe danach so definierte Oberarme wie Heidi Klum und irgendjemand, der unter 25 ist, zusammen! Ich sage es euch, so spart ihr sehr viel Geld, das ganze geht auch in der fleckigen Jogginghos, ihr braucht also keine teuren Sportklamotten, und hinterher habt ihr sogar noch ein leckeres Essen auf dem Tisch!
Ich empfehle ganz klar Kürbisschneiden statt Hantelnstemmen. Oder wie das heißt. Ihr wisst schon. Die Hände werden etwas schwielig, aber irgendwas ist ja immer. Kürbisschneiden ist eben harte, körperliche Arbeit. Wenn es danach geht, ist Tiefkühlpizzazubereiten deutlich besser, um sanfte, adelige Hände zu behalten. Aber ist das eine Alternative?
Ein ganz klares: Nein! Denn, Kürbisgerichte sind nun mal einfach der Knaller im Herbst. So wie das, was ich euch heute mitgebracht habe: Ottolenghi Butternut Pasta.
Otto wer?
Ottolenghi.
Das ist eine neue Kürbissorte?
Nein. Das ist ein berühmter Koch und Kochbuchautor.
Aaaah!
Genau. Und von Yotam Ottolenghi habe ich mir kürzlich das Gemüse-Kochbuch zum Geburtstag gewünscht. Herrlich war die Enttäuschung im Gesicht des Mannes, als er sah, dass es sich um ein Kochbuch mit GEMÜSE-Rezepten handelt. Unbezahlbar dieser Gesichtsausdruck.
Um so schöner war, das pure Glück in seinem Gesicht zu sehen, als ich das erste Rezept ausprobiert habe, nämlich diese Pasta mit geröstetem Butternut und warmer Joghurtsauce.
Diese Pasta ist einfach genial. Der Butternut wird mit Zwiebeln im Ofen geröstet und zwar so richtig. Das heißt, hinterher ist er super cremig, süß, nussig und hat gleichzeitig noch ein bisschen Biss und Röstaromen. Es kommt reichlich Knoblauch ran an diese Butternut Pasta. Ich habe 4 statt 6 Zehen genommen aus purer Angst. Zu viel kann schnell übel ausgehen.
Vier Zehen, was schon ne Hausnummer ist, waren wunderbar. Wer wie im Originalrezept 6 nehmen will, das geht sicherlich auch. Ist eben kräftiger, aber ist auf jeden Fall machbar. Der Knoblauch wird sanft gebräunt, was ihn wunderbar süß-würzig macht und ihm die Schärfe nimmt.
Apropos Schärfe: Der absolute Hit ist auch die selbstgemachte Chilisauce. Das geht so was von einfach – ich war verblüfft. Und wie lecker die ist! Da könnt ihr gleich was mehr auf Vorrat machen. Sie hält sich bis zu 2 Wochen im Kühlschrank. Diese Chilisauce gibt der Ottolenghi Butternut Pasta den gewissen Kick. Ich fand es genial! Und ihr könnt selbst dosieren wieviel ihr nehmt, also jeder Esser tröpfelt sich so viel auf den Teller, wie er mag,
Die warme Joghurtsauce ist der Kracher. Soooo herrlich cremig. Das gelingt mit zwei Eigelben und Stärke. Langsames Erwärmen macht sie besonders cremig. Stand so im Buch und es stimmt. Mega gut. Und dabei ist sie, weil es eben Joghurt und keine Sahne ist, trotzdem erfrischend und hat diese wunderbare Säure. Das ist in der Kombination genial zu dem süßen Kürbis.
Im Originalrezept sind es Mafalde mit geröstetem Butternuss-Kürbis. Ich habe eine andere, kurze Pastasorte genommen. Nehmt einfach die, die ihr da habt oder gerne mögt. Jede kurze Sorte, die gut Sauce aufnimmt, ist perfekt. Also zB spiralige Nudeln oder eine Sorte aus den neuen Pasta-Kollektionen. Ich hab Trofie genommen. Gibts im gut sortierten Supermarkt.
Fazit: Das Rezept war gigantisch gut. Es ist kein ultraschnelles Blitzrezept, aber doch in unter 1 Stunde fertig. Es ist einfach, man muss aber mehrere Arbeitsschritte machen. Aber alles easy und sehr gelingsicher. Die verschiedenen Schritte bzw. Komponenten sind es absolut wert, denn dieses Gericht hat alles, was ich liebe: Pasta, Cremigkeit, perfekt gerösteten Kürbis, Griechischen Joghurt als warme Sauce (der Wahnsinn) und den besonderen Chili-Kick. Es ist vegetarisch und man vermisst NULL irgendein Fleisch. Dann weiß man, dass es richtig gut ist!
Hab ich euch überzeugt? Dann kommt hier das Rezept für die Ottolenghi Butternut Pasta mit warmer Joghurtsauce:
Ottolenghi Butternut Pasta mit warmer Joghurtsauce
Vegetarische Pasta mit geröstetem Butternut, cremiger Joghurtsaue und selbstgemachter Chilisauce nach Ottolenghi
Zutaten
- 850 g Butternut
- 1 Zwiebel
- 90 ml Olivenöl
- 4 Knoblauchzehen
- 250 g Pasta
- 500 g Griechischer Joghurt
- 1 1/4 TL Kreuzkümmel
- 2 Eigelb
- 1 1/2 TL Speisestärke
- 5 g frische Petersilie
- Salz und Pfeffer
Chilisauce:
- 2 Eiertomaten (90 g)
- 3 rote Chilischoten
- 1 1/2 EL Apfelessig
- 2 EL Olivenöl
Anleitungen
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Den Butternut-Kürbis schälen, entkernen und das Fruchtfleisch in ca. 2,5 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und in 6 Spalten schneiden.
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Kürbis und Zwiebel in eine Schüssel geben, 3/4 TL Salz und 3 EL Olivenöl dazugeben sowie Pfeffer, alles gut mit den Händen vermengen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im auf 250° C vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene 15 Minuten rösten. Einmal durchrühren, Temperatur auf 220° C runterstellen und weitere 10 Minuten rösten. Fertiges Gemüse aus dem Ofen nehmen, ggf. warmstellen.
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Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. in einer kleinen Pfanne mit E EL auf mittlerer Hitze vorsichtig braten, dabei gelegentlich umrühren. Der Knoblauch sollte sanft bräunen. Nach ca. 12 Minuten den Knoblauch mit einer Schaumkelle abschöpfen und auf einem Teller mit Küchenkrepp abtropfen lassen.
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In der Zwischenzeit die Pasta nach Packungsanweisung garen. Fertige Pasta abschütten und dabei ca. 200 ml Kochflüssigkeit auffangen.
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Ebenfalls in der Zwischenzeit Joghurt, 2 Eigelb, 1 EL Öl, Speisestärke, Kreuzkümmel und 1/2 TL Salz im Mixer glattmixen. Dann in eine große Pfanne gießen und sanft unter Rühren auf kleiner bis mittlerer Hitze erwärmen. Dabei dickt die Sauce ein. Hitze nicht zu hoch drehen. Ca. 12 Minuten so erwärmen.
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Petersilie grob hacken.
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Für die Chilisauce Tomaten grob hacken, Chilis entkernen, grob hacken und beides zusammen mit dem Essig und Öl in ein hohes Gefäß geben. Mit dem Pürierstab cremig mixen. Fertig.
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Die Pasta in die eingedickte Joghurtsauce geben sowie 2/3 der Peterseilie und die Hälfte der Kürbis-Zwiebel-Mischung. Sanft ca. 4 Minuten weiter erwärmen, alles gut unterheben, dabei Kochflüssigkeit nach Bedarf zugeben, um die Sauce geschmeidiger zu machen. Alles auf einer großen Platte oder in einer Schüssel anrichten, den Rest des Gemüses darauf verteilen. Knoblauch darauf verteilen, Knoblauchöl sowie Chilisauce nach Geschmack über die Pasta träufeln und mit restlicher Petersilie bestreut sowie Chilisauce in einer kleinen Schüssel dazugereicht servieren.
Rezept-Anmerkungen
- Nehmt eine kurze Pasta nach eurem Geschmack, Am besten eine, die viel Sauce aufnimmt, so wie z.B. Fusilli.
- Im Originalrezept werden 200 g Pasta genommen. Ich habe 250 gewählt, das erschien mir besser im Verhältnis zur Sauce. So werden 2 bis 3 Personen von dem Gericht satt.
- Im Originalrezept wird das Gemüse bei 250° C 30 Minuten im Ofen geröstet. Da wäre es in meinem Ofen verbrannt, daher habe ich die Zeiten und Temperaturen entsprechend angepasst. Habt einfach ein Auge drauf, dann gelingt es sicherlich perfekt.
- Vier statt 6 Zehen Knoblauch wie bei Ottolenghi fand ich ausreichend.
- Eigentlich kommt glatte Petersilie ans Gericht. Hatten sie nicht. Also tut es auch krause Petersilie.
Als Teilzeit-Vegetarier, zu dem ich mutiert bin, bin ich super happy mit diesem Kochbuch. Und nein, das ist keine Werbung. Das erzähl ich euch einfach als Tipp bzw. weil es mir gefällt. Nach und nach werde ich euch sicherlich noch mehr Rezepte von Ottolenghi vorstellen.
Also, krempelt die Ärmel hoch und ran an den Kürbis! Der Butternut ist zwar relativ weich vom Fruchtfleisch her, schälen solltet ihr ihn aber und das Würfeln gibt Muckis. Es lohnt sich so sehr, denn er schmeckt so gut mit seiner feinen Butternote und dann schön geröstet aus dem Ofen. Ein herrliches Herbstgericht!
Alles Liebe ♥ Eure Katja
PS: Für alle Butternut-Fans habe ich hier noch einen Tipp, meine Roasted Butternut Pasta mit Feta und Walnüssen. Oder, Weltidee, ihr macht diese mit eventuellen Resten von eurem Butternut-Kürbis.