Ottolenghis One-Pot-Orecchiette Puttanesca

|| Vom Putzen und von Tattoos & das Rezept für Ottolenghi Puttanesca als One-Pot-Pasta ||

Ottolenghi Puttanesca
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Ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll…. Aach…. Das war was mit diesem Rezept. Ein Hin und Her. Ich kann euch sagen…

Dieses Rezept stammt nicht von mir. Offensichtlich. Es stammt von Yotam Ottolenghi und ist aus seinem Kochbuch Flavour, was ich von meinen lieben Freunden zum letzten Geburtstag geschenkt bekommen habe. Also zum 25.. Jaaa, ganz genau.

Ottolenghi Orecchiette

Ich hab mir in diesem Buch natürlich gleich ein paar Favoriten-Rezepte markiert. So auch dieses. Trotzdem… so recht wollte ich nicht. Ich hab mich davor gedrückt wie sonst nur vor dem Putzen oder Staubsaugen.

Kennt ihr das auch mit dem Saubermachen? Man lässt es lange liegen bzw. sieht über die Sache hinweg, beschäftigt sich mit Anderem, Wichtigerem wie etwa Netflix oder Onlineshoppen. Dann IRGENDWANN kann man nicht mehr anders, man macht es. Und hinterher fühlt man sich so was von glücklich, weil alles so blitzsauber ist und man fragt sich: Mensch, warum hab ich das nicht schon früher gemacht?!

Paprika aus Ungarn

In etwa so war das auch mit diesem Rezept. Es hat mich total angelacht, aber ich hatte so meine Bedenken: One-Pot-Pasta. Dieser Trend, der ja schon wieder total oll ist. Und den ich ja bisher nie ausprobiert habe. Warum eigentlich? Erst wollte ich nicht so ne Trend-Jägerin sein, neee, neee, ich mach doch nicht jeden dahergelaufenen Food-Trend mit, wo kommen wir denn da hin?

Und dann hab ich ihn verpennt. Das Schicksal der Gegendenstromschwimmer eben. Tja. Jetzt musste auch nicht mehr anfangen mit One-Pot und so, dachte ich mir.

Pasta Puttanesca

Des Weiteren war ich skeptisch, weil in die Original Puttanesca Sardellen reinkommen. Und ich liebe Sardellen in einer schönen italienischen Sauce! Die Spaghetti nach Prostituierten-Art, wie sie frei übersetzt heißen, die werden mit einer Sauce aus Tomaten, Kapern, Oliven und Sardellen gemacht.

Und bei der Ottolenghi Puttanesca kommen keine Sardellen ran. Die Pasta ist nämlich vegan. Oha! DAS war es aber nicht, was mich zögern ließ. Vegan find ich gut, ab und zu zumindest. Nur stellt sich eben die Frage, wie diese Puttanesca dann wohl schmecken wird.

One-Pot-Pasta Puttanesca

Und last but not least steht bei der Ottolenghi Puttanesca eine Geheimzutat drin, vor der hatte ich regelrecht Angst. Kümmel. Uaaaahhhh….

Ja, ich kann das Entsetzen schon in euren Augen sehen. Viele, viele sind Kümmel-Gegner. Das weiß ich. Ich selbst nicht. Allerdings kann er schnell zu viel sein oder deplatziert wirken, finde ich. Ich mag ihn aber im Kochkäse und ich lieb ihn in meinem Zwiebelkuchen. Das ist auch immer so ein Ding: Wenn ich den mache, sind die Leute HIN und WEG. Wenn ich vorher sagen würde: „Da ist Kümmel drin!“, würden sie ihn nicht essen. So ist das mit dem Kümmel. Er hat kein gutes Standing. Meist zu Unrecht. Denn richtig dosiert und kombiniert, ist er ein absoluter Könner.

Yotam Ottolenghi Pasta Puttanesac

So auch hier. Und damit komm ich nun endlich mal zum Vorher-Nachher-Effekt wie beim Putzen: Diese Pasta Puttanesca von Yotam Ottolenghi ist ein absoluter Knaller! Eine Geschmacks-Explosion im Mund. Wie die schon duftet bei der Zubereitung… unglaublich gut.

Wirklich, liebe Leute, was da im Topf passiert und einem in die Nase steigt, das haut einen um – im positiven Sinne, versteht sich. Wahnsinnig intensive Aromen sind da am Start durchs Anrösten der Kichererbsen im Topf mit viel Knoblauch und so tollen Gewürzen wie Kreuzkümmel und Paprika und auch durch die gerösteten, zerstoßenen Kümmelsamen. Einfach super gut!

Zitrone fürs Rezept

Wenn man die Pasta dann probiert, geht das Fest für die Sinne gerade weiter. Super intensiver Geschmack, super vielfältig, und es passt fantastisch zusammen. Es ist eine Puttanesca der besonderen Art mit der typischen Aromenwelt von Ottolenghi. Ich lieb es einfach.

Salzige Kapern, saurer Zitronenabrieb, grüne Oliven, Knoblauch, fernöstlicher Kreuzkümmel, knusprige Kichererbsen und frische Petersilie – die Ottolenghi Puttanesca ist ein Traum! Das liest sich nicht nur super schön, das schmeckt auch so! Und deshalb kommt hier jetzt das Rezept für euch:

Orecchiette Puttanesca
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Ottolenghi’s One-Pot-Orecchiette Puttanesca

Pasta Puttanesca nach Yotam Ottolenghi aus dem Kochbuch Flavour

Keyword one-pot, orecchiette, ottolenghi, pasta, puttanesca, vegan, vegetarisch
Arbeitszeit 28 Minuten
Portionen 4 Personen

Zutaten

  • 50 ml Olivenöl + 2 EL zum Servieren
  • 6 Knoblauchzehen
  • 1 Dose Kichererbsen (400 g Dose)
  • 2 TL Paprikapulver, scharf
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • 3/4 EL Tomatenmark
  • 40 g glatte Petersilie
  • 2 TL Zitronenabrieb
  • 3 EL Kapern
  • 125 g grüne Oliven, ohne Stein
  • 250 Cherrytomaten
  • 2 TL Zucker
  • 1/2 EL Kümmelsamen
  • 250 g Orecchiette
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • Salz und Pfeffer

Anleitungen

  1. Den Knoblauch schälen und die Zehen gut zerstoßen. Die Kümmelsamen in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten und dann ebenfalls zerstoßen. Die Kichererbsen über einem Sieb abspülen, gut abschütteln und mit Küchenkrepp trockentupfen.

  2. Die ersten sechs Zutaten und 1/2 Teelöffel Salz in einen großen Topf oder eine Pfanne mit Deckel geben und auf mittlere Hitze 12 Minuten lang anbraten, dabei ab und zu umrühren, bis die Kichererbsen leicht knusprig sind – eventuell die Hitze etwas herunterdrehen, wenn die Kichererbsen zu schnell zu dunkel werden sollten. Ein Drittel der Kichererbsen herausnehmen und zum Garnieren beiseite stellen.

  3. In der Zwischenzeit die Oliven halbieren und die Petersilie grob hacken.

  4. In einer kleinen Schüssel die Petersilie, Zitronenschale, Kapern und Oliven vermischen. Zwei Drittel der Petersilienmischung zusammen mit den Kirschtomaten, dem Zucker und dem Kümmel in den Topf geben und 2 Minuten bei mittlerer Hitze unter Rühren anbraten. Die Pasta, die Brühe, ¾ Teelöffel Salz und 200 ml Wasser hinzufügen und zum Kochen bringen. Die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren, den Deckel auflegen und 12-14 Minuten kochen, bis die Pasta al dente ist.

  5. Die restliche Petersilienmischung unterrühren, mit den 2 Esslöffeln Öl beträufeln, mit den gebratenen Kichererbsen garnieren und mit schwarzem Pfeffer übermahlen servieren.

Rezept-Anmerkungen

  • Im Buch steht im Rezept Nocellara Oliven. Die waren im Supermarkt nicht zu bekommen. Ich habe Queens Oliven genommen, Die sind auch wunderbar intensiv und genau richtig für dieses Gericht.
  • Idealerweise nehmt ihr laut Ottolenghi geräucherter, scharfes Paprika. Jedes scharfe Paprika ist aber sicherlich prima. Auch edelsüß wird gehen.
  • Das Zerstoßen geht auch ohne Mörser. Ich hab nämlich keinen. Einfach mit dem Boden einer kleinen , stabilen Schüssel oder von einem dickwandigen Glas. Klappt wunderbar.
One-Pot-Pasta mit Oliven und Kichererbsen

Was bin ich froh, dass ich dieses Rezept ausprobiert habe. Denn das werde ich definitiv noch öfter kochen. Mit Kümmel. Aber hallo! Denn wie so oft: Man schmeckt ihn nicht raus. Ich habs getestet, der Mann hat keinen Kümmel erkennen können. Der Profi kanns wahrscheinlich schon, aber – er ist perfekt eingesetzt und passt so wunderbar zu dieser Puttanesca-Variation.

Und One-Pot-Pasta hab ich nun auch endlich mal zubereitet. Jaja, das ist wie wenn man sich jetzt ein Arschgeweih tätowieren lässt. Zu späääät, zu spääät! Ich weiß. Ist mir egal, ich mach es trotzdem. Also nicht das mit dem Geweih, sondern den ollen One-Pot-Trend, den hab ich nun ausprobiert. Hat wunderbar funktioniert bei diesem Rezept. Die Pasta war super gelungen, al dente, alles wie es sein soll.

One-Pot Orecchiette

Mache ich nun nur noch One-Pot-Pasta? Auf gar keinen Fall! Ich bin ja altmodisch in Sachen Pasta. Ich glaube nach wie vor an einen großen Topf voll sprudelndem Wasser mit Spaghetti drin und einer Pfanne voller Sauce daneben. Das bleibt so. Meistens jedenfalls 😉

Alles Liebe ♥ Eure Katja

PS: Wenn ihr Lust habt auf mehr von Ottolenghi, dann schreibt’s mir in die Kommentare! Das würde mich freuen.

PPS: Ottolenghis Butternut Pasta mit warmer Joghurtsauce ist auch ein absoluter Knaller und typisch Ottolenghi. So gut!

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  1. Hallo liebe Katja,

    habe deinen Blog per Zufall und irgendwie so zwischendurch gefunden, weil ich auf der Suche nach einem Spargelrisotto-Rezept war. Hab’s hier gefunden und es war sooooooooooo guuuuut!!
    Bin offensichtlich nicht satt geworden, denn ich musste direkt weiterstöbern und bin total begeistert von „dir“ und deinen Rezepten. Könnte direkt weiter essen ……
    Und dann finde ich Ottolenghi, von dem ich auch einige Bücher besitze und seine Küche richtig klasse finde.
    Bin total begeistert und hoffe, dass dir die Worte und Ideen niemals ausgehen.
    Liebe Katja, ich werde hier definitiv öfter vorbeischauen und deine Rezepte ausprobieren.
    Viele Grüße, Renate

    1. Hallo liebe Renate,
      ich freu mich sehr, dass es dir hier bei mir gefällt und noch mehr freue ich mich über deine lieben Worte. Das ist immer das Schönste an diesem Hobby. Vieeeelen Dank! Dann geb ich mir weiter Mühe und hoffe, dir und allen anderen weiter Unterhaltung und gutes Essen bieten zu können 😉

      Und ich bin auch so was von begeistert von der Küche von Ottolenghi. Die Aromen sind der Wahnsinn!

      Liebe Grüße,
      Katja

  2. Dirk Jung says:

    5 Sterne
    Liebe Katja, ein wunderschönes Rezept und geschmacklich „rund“ wie fast alle Rezepte von Ottolenghi. Toll wie schön sich der Kümmel integriert, eine echte Überraschung.
    Hast Du vielleicht eine Ahnung, warum Ottolenghi es immer noch „puttanesca“ nennt, obwohl gar keine Sardellen (wg. Fischgeschmack usw., räusper) drin sind? Hat er das vielleicht in seinem Buch erklärt? Ich besitze es leider nicht, koche mich aber dafür systematisch und begeistert durch sein Buch „Simple“.

    Vielleicht noch ein kleiner Nutzer-Wunsch: Da Du häufig eine recht lange Einleitung schreibst mit Bildern und Werbung dazwischen, muss der ungeduldige Nutzer lange nach unten scrollen, bis er endlich das Rezept findet. Andere Food-Blog haben gleich am Anfang einen Button „Zum Rezept“. Es wäre toll, wenn Du so etwas auch hättest.

    Ansonsten: Danke und weiterso!

    Dirk

    1. Hallo Dirk,

      vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Also zu deiner Frage nach der Puttanesca: Im Buch wird hier nicht wirklich drauf eingegangen, außer eben dass die Sardellen hier weggelassen werden und stattdessen Kichererbsen und verschiedene Gewürze drin sind.
      Ich finde es spannend, wie diese Variante schmeckt. Auf jeden Fall überraschend gut 🙂

      Danke für deinen Hinweis zum „Zum Rezept“ Button. Über den denke ich seit geraumer Zeit nach. Jetzt dann nochmal intensiver. Allerdings findet man zusätzliche Werbung zwischen meinen Texten und Bildern nirgendwo auf dem Blog. Das nur so am Rande 😉

      Also, ich freu mich, wenn du trotzdem gerne vorbeischaust. Vielen Dank auf jeden Fall für das ehrliche Feedback.

      Viele Grüße,
      Katja

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