|| Warum man keine Freunde mit Salat findet und das Rezept für ein göttliches Jamie Oliver Thai Green Curry mit selbstgemachter Currypaste ||
Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch! Kann man auch noch eine Woche später wünschen, oder? Alles andere wäre ja auch unhöflich. Und ich will keinesfalls gleich im neuen Jahr mit schlechtem Benehmen daherkommen. Nein, nein, das hab ich mir fest vorgenommen. Ab jetzt werde ich nur noch nett sein, nicht mehr mosern und motzen und mich über rein gar nichts mehr aufregen. Der Engel in Person, ohne seinen fiesen roten Bruder mit dem hinterhältigen Grinsen.
Ein guter Plan! Allerdings auch eher langweilig. Sich über gar nichts mehr aufregen ist sicherlich gut für Karma, Teint und Schlaf, aber so richtig spaßig ist das ja nicht. Das ist wie mit Äpfeln. Einen Apfel essen ist bekanntlich gesund und man muss nie wieder zum Arzt. Sich eine riesige Schokoladentorte reinziehen – mit Sahne selbstredend – macht aber viel mehr Spaß. Klar, man hat danach Bauchschmerzen und danach wiederum Schmerzen am Bauch, weil die Hose drückt und zwackt, aber man hat es genossen. Man hatte eine gute Zeit mit der Torte und einen mordsmäßigen Spaß. Und man hat was zu erzählen, eben auch von den komatösen Stunden nach der Torte auf dem Sofa und wie schlecht es einem ging und oh jaaaa, man würde es wieder tun.
Das kann man so über den Apfel nicht sagen. „Oh Mann, war der gut! Boaaah, war mir schlecht nach dem Apfel, Junge, Junge. Ich konnte zwei Tage lang nichts mehr essen und wenn mir jetzt jemand einen Apfel zeigt, wird mir schlecht. Ich kann NIE wieder einen Apfel essen, das sage ich euch!“
Funktioniert nicht, nicht wahr? Sage ich doch. Das ist wie mit meinem Lieblinsgsspruch von den Simpsons: „Man findet keine Freunde mit Salat“ Und wenn ich es mir recht überlege, dann lasse ich vielleicht doch lieber alles beim Alten. Schon damit ihr euch nicht zu Tode langweilt hier. Ich meine, man will ja auch ein guter Gastgeber sein. Man serviert lieber Torte als Apfel und den Salat höchstens als Vorspeise oder als Beilage, aber sicherlich nicht als Hautgang. Und wenn dann muss es hinterher Torte geben. Vorher am besten auch. Deshalb weg mit den guten Vorsätzen, weg mit dem Apfel, weg mit den Nettigkeiten, tschüss Engel, hallo kleines Teufelein mit Torte in der Hand.
Und schon kann es losgehen mit dem Gemoser: Ist das nicht das grauenvollste Wetter ever? Also wirklich ever, ever? Doch, doch, das ist das schlimmste Wetter, was wir je hatten und von allen, die noch kommen werden (ein Klassiker des Trash-TVs – der musste einfach sein). Seit WOCHEN ist es grau und regnet. Manchmal regnet es nicht, dann stürmt es. Dann regnet es aber auch gleich wieder. Oder beides. Und da soll man nicht depressiv werden? Wie soll man denn hochmotiviert ins neue Jahr starten, voller Tatendrang und Energie, wenn das Wetter dir sagt: Bleib auf der Couch und guck Netflix. Heute, morgen, ach was, die ganze Woche. Mach zwei Wochen draus. Oder besser einen Monat!
Also mich macht dieses Grau in Grau völlig fertig. Und weil der Apfel bei mir aus oben genannten Gründen versch… hat (Pardon), besorge ich mir gute Laune, meine Portion Grün, meine Vitamine und meine Energie aus dem Kochtopf. Und zwar in Form eines wunderbaren grünen Thai-Currys von Jamie Oliver.
Leute, weg mit dem Apfel, wirklich, klopft ihn einfach in die Tonne. Und kocht euch stattdessen dieses fabelhafte Thai-Curry. Ich bin jetzt noch völlig geflachst von dem Geschmackserlebnis. Denn bei diesem Thai-Curry macht man die grüne Currypaste selbst.
Ich weiß, ein guter Foodblogger macht eh alles selbst. Da ich aber nicht zu den guten gehöre – siehe oben – sondern eher zu den faulen und bequemen, habe ich bisher meine Thai-Currys mit den Pasten aus dem Asia-Laden gemacht. Und ich hätte das wahrscheinlich auch immer weiter so gemacht, wenn ich nicht zufällig auf dieses Rezept von Herrn Oliver gestoßen wäre.
Da Jamie Oliver einfach den lässigsten Kochstil überhaupt hat und bei ihm nichts, aber auch gar nichts, nach Arbeit aussieht, habe ich mich rangewagt und tatsächlich zum ersten Mal meine Currypaste selbstgemacht. Und das, meine Lieben, hat sich gelohnt. Wow! Dieses Curry schmeckt unheimlich frisch, es ist eine regelrechte Geschmacksexplosion. Schön scharf, aber keinesfalls zu scharf, herrlich fernöstlich aromatisch und so frisch – das könnte glatt zischen, wenn es ne Limo wäre.
Jamie Oliver hat bei seinem Thai Green Curry Pilze als Gemüse genommen. Ich hatte keine Lust auf Pilze und stehe auch nicht so auf die asiatischen, gemischten Pilze. Also habe ich mich kurzerhand für Auberginen entschieden, was wirklich fabelhaft zum Green Thai Curry gepasst hat. Ihr könnt aber einfach das Gemüse eurer Wahl nehmen. Das ist ja das Gute an den Jamie Oliver Rezepten, dass sie immer so herrlich freestyle nachzumachen sind.
Es gibt von dem Rezept eine Blitzversion, die in 20 Minuten oder sogar weniger fertig ist. Ich habe die etwas zeitintensivere Version genommen, bei der man sich während des Kochens ausruhen kann. Das kommt mir mehr entgegen zur Zeit, da meine Glieder doch ganz steif sind vom vielen Netflix gucken auf dem Sofa – wochenlang, ihr wisst schon, das Wetter …
In dieser Version ist das Curry in ca. 50 Minuten fertig. Klingt lang, aber genießt die Zeit und schnüffelt ausgiebig am Kochtopf während der Zubereitung. Das habe ich jedenfalls getan, weil es so unfassbar gut geduftet hat. Auch meine zwei Testesser riefen vom Sofa aus (Sofa, Netflix, das Wetter, ihr wisst Bescheid): „Es riecht so gut! Wann ist es denn endlich fertig?“ Ich habe auch aufs Probieren hingefiebert und war dann genauso begeistert wie meine Testesser. Es ist nichts, aber auch rein gar nichts übrig geblieben.
Die Currypaste ist super einfach zu machen – alles in den Mixer werfen und ab geht die Post. Da kann man wirklich nichts falsch machen. Hühnchen anbraten, dann das Gemüse, Paste dazu, Kokosmilch, alles köcheln lassen, genießerisch am Topf schnüffeln und servieren. Das wars!
So, jetzt habe ich aber lange genug hingehalten. Hier kommt das Rezept für Jamie Olivers Thai Green Curry:
Thai Green Curry nach Jamie Oliver
Ein leckeres grünes Curry mit selbstgemachter Currypaste aus frischen Zutaten – es duftet einfach fantastisch und schmeckt auch so.
Zutaten
- 500 g Hähnchenbrustfilets
- 1 Aubergine
- 150 g Zuckerschoten
- 400 ml Kokosmilch
- 400 ml Hühnerbrühe
- 6 Kaffirlimettenblätter
- 1 Handvoll Thai-Basilikum
- 2 Limetten
- Kokosöl zum Anbraten
- Salz & Pfeffer
Für die Currypaste:
- 2 Schalotten
- 3 cm Ingwer
- 2 Stängel Zitronengras
- 3 Knoblauchzehen
- 4 grüne Birds Eye Chili
- 1 Handvoll frischer Koriander
- 1 TL Kreuzkümmel
- 2 EL Fischsauce
Dazu gibt es Basmatireis
Anleitungen
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Schalotten schälen, halbieren und vierteln, Ingwer waschen und schälen (Schale nicht wegwerfen!) und halbieren, Knoblauch schälen und halbieren, Korianderblätter grob abzupfen, Zitronengras etwas weich klopfen, vom unteren Teil die äußere Schale entfernen und das Zitronengras grob in Stücke schneiden, Chilis waschen und entkernen und alles mit 2 EL Fischsauce und dem Kreuzkümmel in den Mixer geben und zu einer Paste zerkleinern.
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Das Fleisch und die Aubergine waschen und würfeln und in einem Topf oder Wok mit Kokosnussöl bei mittlerer bis hoher Hitze scharf anbraten. Wenn die Würfel leicht gebräunt sind, das Fleisch aus dem Topf nehmen und beiseite stellen. Weiteres Kokosnussöl in den Topf geben und nun die Auberginenwürfel darin bei mittlerer Hitze ca. 4-5 Minuten dünsten.
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Nun die Currypaste dazugeben und diese 2-3 Minuten mitandünsten. Mit Kokosmilch und der Hühnerbrühe ablöschen. Die Kafffirlimettenblätter in den Topf geben, alles aufkochenlassen und das ganze weitere 12 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. In den letzten 4 Minuten das Fleisch in den Topf geben. In den letzten 2 Minuten die Zuckerschoten zum Curry geben und mitgaren. In der letzten Minute das Thai-Basilikum zum Curry geben. Alles mit wenig Salz & Pfeffer abschmecken und den Saft von 1,5 bis 2 Limetten ans Curry geben. Das Curry mit Basmatireis servieren.
Rezept-Anmerkungen
- Jamie Oliver hatte noch einen Trick für die Reiszubereitung, den ich genial fand: Gebt die Ingwerschalen beim Garen mit zum Reis. Also Reis ganz normal garen: 1 Tasse Reis mit 2 Tassen Wasser aufkochen (mehr auf Wunsch - für 3 Personen etwa 1,5 bis 2 Tassen Reis). Dann die Ingwerschalen zum Reis geben und den Reis auf kleinster Flamme mit Deckel garziehen lassen, bis das Wasser weg ist und der Reis gar und bissfest ist.
- Im Originalrezept nimmt Jamie Oliver gemischte asaiatsiche Pilze als Gemüse für das Thai Green Curry. Nehmt einfach das Gemüse eurer Wahl. Auberginen fand ich sehr lecker und passend.
- Auf Wunsch das Curry mit roten Chilis garnieren - das sorgt für einen hübschen Farbflecks beim Thai Green Curry.
Genießt euer Curry! Und esst gegebenenfalls danach ein Stück Torte, keinesfalls einen Apfel. Denn nur so habt ihr was zu erzählen. Wir sind uns einig? 😉
Wer jetzt übrigens auf den Geschmack gekommen ist und weitere Rezepte von Herrn Oliver ausprobieren will, der kann gerne mal die Pasta mit Pastinaken oder ganz gesund die Vegan Stuffed Peppers nach Jamie Oliver ausprobieren. Beides ebenfalls oberlecker und gewohnt easy zu machen – ganz wie es immer ist beim lieben Jamie.
Dann wünsche ich euch noch eine gute Woche. Lasst uns das blöde Wetter einfach wegignorieren, nein, wegkochen. Mit Thai Green Curry gegen Regen – das ist dachmal ein ambitionierter Slogan. Und so friedlich. Mir gefällt er.
Alles Liebe ♥ Eure Botschafterin für mehr Torte und weniger Äpfel
PS: Komischerweise habe ich jetzt Lust auf einen Apfel. Mist. Erzählt es bitte keinem!
Das sieht einfach soooo wahnsinnig gut aus! Ich habe jetzt unglaublich Lust auf Curry, und das morgens um 9 Uhr.. da wäre ja eigentlich ein Apfel angebracht 🙂
Muss auf jeden Fall getestet werden, danke für die Inspiration!
Liebe Grüße, Anastasia
Liebe Anastasia,
Curry geht immer! Auch um neun Uhr morgens. Geht für mich besser als ein Apfel! 😉
Probier es doch einfach mal aus – egal zu welcher Uhrzeit – und es wird dir sicherlich schmecken. Der Jamie weiß eben, wie es geht. Hat mich eigentlich noch nie enttäuscht mit seinen Rezepten – auch wenn man sie dann ein bisschen anders und eigen interpretiert.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag! Und lass den Apfel links liegen! 😀
Ganz liebe Grüße
Katja
einen recht schönen guten Tag,
ich möchte das auch gerne mal nachkochen.
bin mir aber total unsicher, welches der verschiedenen Thai Basiliken ich nehmen muss.
die sollen ja alle total verscheiden schmecken.
könnt ihr mir da einen Tipp geben?
Hallo,
wir haben im Asia-Supermarkt immer nur eine Sorte Thai-Basilikum. Falls es mehrere geben sollte, ist sicherlich jede gut. Ganz mir Not geht auch das normale Basilikum (italienische). Aber die asiatische Art schmeckt schon anders und wäre besser für dieses Gericht geeignet.
Liebe Grüße
Katja