|| Von Aprilscherzen mitten im April und das Rezept für einen bunten Frühlings Flammkuchen ||
Der April macht, was er will. Den Spruch kennen wir alle. Und es ist definitiv etwas Wahres dran. Heute – es ist Sonntagmorgen, 8:30 Uhr, während ich das hier schreibe – sitze ich in meine Kuschel-Strickjacke gehüllt und mit dicken Socken auf dem Sofa und schaue raus auf die weißen Hügel des wunderschönen Odenwalds. Weiß?! Ja, richtig gelesen: weiß! Es hat gestern geschneit.
Wer bricht da nicht in Begeisterungsstürme aus?! Endlich wieder die Winterjacke anziehen, Schal und Mütze, die man vor zwei Wochen optimistisch, weil es knapp 20 Grad waren, in den Keller in die Mottenkiste geräumt hatte. Hurra! Da laufe ich doch gern noch mal runter und krame alles wieder raus!
Und die neuen Frühlingssachen, die im Schrank auf ihren Einsatz warten, die müssen halt noch warten. Macht doch nix. Jetzt trage ich seit MONATEN Strickjacken, Jeans, Socken und T-Shirt (drunter natürlich nur, nicht solo!!), da kommt es auf DIE PAAR Tage nun auch nicht mehr an, oder?!!
Doch, ich finde schon. Ich muss sagen, dass mich dieser April so richtig wütend machen kann! Ich weiß, „Komm ma runter!“ und so… „Es lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen!“ jaja, schon klar. Tu ich aber trotzdem! Ich reg mich auf, wenn ich Mitte April nach draußen gucke und es ist weiß draußen. Ich rege mich auf, wenn ich eigentlich T-Shirts und Blusen tragen will und stattdessen den ollen Fetzen von Strickjacke tragen muss, weil man sonst erfriert! Im APRIL!!
Ihr seht, mich bringt das auf die Palme. Und das Lustigste ist, hätte ich heute einfach länger geschlafen, wie es sich am Wochenende gehört, zum Beispiel so bis 14 Uhr, so wie früher eben – was heute mit seniler Bettflucht aber nicht mehr geht, dann, ja dann, hätte ich wohl grüne Hügel gesehen, so wie es sein soll im Frühling. Denn das Wetter, das irre Etwas, sagt, dass es heute gegen Nachmittag 10 Grad haben soll!
Und hätte ich dieses komplette Wochenende verschlafen, dann hätte ich vom Wintereinbruch quasi gar nichts gemerkt. Denn ab Montag wird es wieder 17 Grad warm! Und da soll man sich nicht aufregen, dass der April einen total verarscht (mit Verlaub!)?!
Gerne renne ich morgen wieder in den Keller mit Winterjacken, Schals und Winterschuhen und motte diese nochmal ein. Da hab ich diesen Monat ja schon Übung drin. Und dann sind wir mal gespannt, ob wir an Ostern Schlittenfahren oder grillen. Ich sage mal so: Alles ist möglich!
So, jetzt geht es mir besser. Ich musste mal Dampf ablassen. Könnte aber auch daran liegen, dass ich quasi während ich hier auf die Tastatur einhämmere, sehen kann wie immer mehr Grün zum Vorschein kommt und das Weiß verschwindet. Es geht doch, April!
Apropos Grün. Und apropos Frühling. Auch essenstechnisch hat man jetzt doch Lust auf leichte Frühlingsküche. Tschüss Suppen, hallo Kräuter, Salate, Spargel & Co.
Schluss mit Braten, her mit Gemüse und generell leichteren Sachen. So wie Flammkuchen. Ich kann zwar grundsätzlich IMMER Flammkuchen essen, aber besonders im Frühjahr und Herbst finde ich einen Flammkuchen oft genau passend. Herzhaft und trotzdem leicht. Ein Essen, das glücklich macht (das liegt wohl am Käse, schätze ich), und trotzdem eine gewisse Leichtigkeit vermittelt (das mag z.B. daran liegen, dass man ihn mit den Fingern essen kann).
Unser heutiger Star ist ein Flammkuchen, wie man ihn sich im Frühling nur wünschen kann: tolle Farben, viel Gemüse, veggie, leicht und trotzdem durchaus herzhaft. Hier treffen Frühlingskomponenten wie Rucola und Büffel-Mozzarella auf Comfort-Food-Zutaten wie Süßkartoffeln und Raclette-Käse.
Dieser bunte Frühlings Flammkuchen ist nicht nur absolut etwas fürs Auge (diese Farben!!), sondern schmeckt auch umwerfend durch die Kombination der Zutaten: süße Süßkartoffeln, leicht bitterer Radiccio und würziger Raclette-Käse treffen auf aromatischen Rucola und sommerlich-leichten Mozzarella.
Aaah… Leute, ernsthaft, das passt soooo gut zusammen. Ich war regelrecht selbst überrascht. Denn wenn man sich so ein Rezept überlegt, dann hat man natürlich eine Ahnung, dass diese Komponenten gut miteinander harmonieren. Es ist dann aber immer super spannend zu sehen, wie es dann tatsächlich „hinhaut“.
Und dieser Flammkuchen hat mich und meine Testesser absolut überzeugt, Sehr besonders, also perfekt zum Gäste beeindrucken, und natürlich trotzdem super einfach zu machen. Außer Kartoffelscheiben kurz andünsten, müsst ihr nichts weiter tun als dann alle Zutaten auf den Teig zu bringen. Ab in den Ofen und zuletzt die Toppings auf dem fertigen Flammkuchen verteilen – und fertig ist er, der Frühlings-Flammkuchen!
Wer hat nun Lust bekommen auf diesen bunten Flammkuchen, der würzig mit süß und krautig-leicht verbindet? Ja, da seh ich die ersten Handzeichen. Also gut, Freunde, dann kommt hier das Rezept für den herrlichen Frühlings Flammkuchen:
Bunter Frühlings-Flammkuchen mit Süßkartoffeln, Raclette-Käse und Rucola
Vegetarischer Flammkuchen, der Lust macht auf den Frühling: Süßkartoffeln und Raclette-Käse formen eine aromatische Basis, Rucola, Kresse und Mozzarella ein erfrischendes frühlingshaftes Topping
Zutaten
- 1 Packung Flammkuchenteig aus dem Kühlregal
- 1 große Süßkartoffel, geschält und in feine Scheiben geschnitten
- 1/2 Becher Crème fraîche
- 1/4 Kopf Radicchio, in feine Streifen geschnitten
- 100 g Raclette-Käse, in Scheiben, in grobe Streifen geschnitten
- 1 Handvoll Walnusskerne, mit den Fingern leicht zerbröselt
- 2 Handvoll Rucola
- 1 Becher Mini Büffel-Mozzarella-Kugeln
- 1/2 Beet Kresse, violett
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
Anleitungen
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Den Ofen auf 200° C Umluft vorheizen.
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Crème fraîche in einer dünnen Schicht mit der Rückseite eines Löffels auf dem Flammkuchenteig verteilen.
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Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und darin die Süßkartoffelscheiben unter mehrmaligem Wenden ca. 5 Minuten andünsten. Anschließend salzen und pfeffern.
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Süßkartoffeln, Radicchio und Raclette-Käse auf dem Flammkuchen verteilen. Flammkuchen für ca. 13 Minuten auf der unteren Schiene backen.
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In der Zwischenzeit den Rucola kurz in der Pfanne mit dem restlichen Olivenöl schwenken, salzen & pfeffern und in eine Schüssel füllen und beiseite stellen.
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Fertigen Flammkuchen aus dem Ofen nehmen. Die Mozzarella-Kugeln mit den Fingern in der Mitte zerteilen und mit der runden Seite nach oben auf dem Flammkuchen verteilen.
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Nun Rucola, Walnusskerne und Kresse auf dem Flammkuchen verteilen und lauwarm servieren.
Rezept-Anmerkungen
- Wer keine violette Kresse findet, lässt sie weg und nimmt stattdessen etwas mehr Rucola.
- Statt Büffel-Mozzarella geht auch der normale Mozzarella, allerdings ist der Büffel-Mozzarella raffinierter im Geschmack.
- Wer unbedingt Lust auf Fleisch haben sollte, kann den Flammkuchen vor dem Backen mit Stücken von gebratener Hähnchenbrust belegen oder nimmt nach dem Backen rohen Schinken und verteilt den auf dem Flammkuchen.
Genießt euren Flammkuchen! Und den Frühling. Also den mit 17 Grad aufwärts. Nicht den Schnee. Ich leg mich jetzt am besten noch 3 Stündchen aufs Ohr. Und wenn ich wach werde, ist alles grün draußen. Als wäre nichts gewesen. Das ist doch ein Plan. Und dann räum ich ZUM ZWEITEN MAL die Winterklamotten weg. Jeder Gang macht schlank 😉
Alles Liebe ♥ Eure Katja
mmmh köstlich :-))))
Vielen Dank, meine Liebe 🙂 Das ist er auch!