|| Kartoffelschälen vs. Kürbisschneiden – was ist schlimmer & das Rezept für herbstliche Kürbis-Puffer mit Apfel, Zimt und Dip ||
Es ist wieder Kürbiszeit! Hurraaa! Und das Wetter ist – leider – auch schon passend herbstlich kühl. Da machste nix.
Wer mich und diesen Blog kennt, weiß, dass Freund Kürbis und ich lange Zeit keine BFFs waren. Wer sich so vehement weigert, sich verarbeiten zu lassen, der wird nun mal nicht mein Freund. Ungehobelt, dickhäutig und stur – so is er, der Kürbis. Und das finde ich nicht so die feine Art.
Allerdings habe ich mich im Laufe der Zeit und mit über die Jahre wachsenden Armmuckis sowie verbessertem Küchenequipment, sprich, schärferen Messern, dem Kürbis angenähert, um nicht zu sagen: Wir haben uns angefreundet.
Und deshalb gibt es auch bei mir, wie es sich auf jedem ordentlichen Foodblog gehört, Kürbisrezepte, sobald die Saison losgeht. Apropos Saison… dieser Kürbis und seine Kollegen auf dem Foto sind übrigens aus eigenem Anbau. Und in der Pfanne gelandet ist er an einem 28° C warmen Spätsommertag. Da fand ich die ganze Idee noch recht unpassend. Aber es hilft ja nix, geplant ist geplant und der reife Kürbis möchte verarbeitet werden.
Heute – es ist Samstagmittag, während ich hier mit euch meine wenig originellen Gedanken teile – heute, da hat es draußen 10 Grad und es pisst. (Verzeihung, aber man kann dieses Scheißwetter nur so drastisch beschreiben.) Und zu diesem Wetter wiederum passt unser heutiges Rezept ganz wunderbar. Denn es gibt herbstliche Kürbis-Puffer mit Apfel, einer Prise Zimt, etwas Honig und dazu einen Ziegenkäse-Dip mit Granatapfelkernen. Naaaa, wer hätte da gerne eine Portion von?
Leute, diese leckeren Kürbis-Puffer sind Granate! Wirklich richtig, richtig lecker. Der Puffer ist außen kross, schmeckt herrlich süß und eben schön herbstlich durch die Apfel-Zimt-Note. Der Ziegenfrischkäse-Dip passt wunderbar zu diesem süß-nussigen Aroma. Und die Granatapfelkerne bringen Säure und Biss. Ein Kürbis-Gedicht!
Wer von euch ist denn auch so ein großer Fan von Kartoffelpuffern? Ich liebe die ja. Allerdings esse ich sie nur extrem selten. Denn meistens hab ich einfach keine Lust, sie selbst zu machen. Schließlich muss man dafür Kartoffeln schälen und das ist eine meiner Hass-Tätigkeiten in der Küche.
Spätestens beim Kartoffelschälen frage ich mich immer: Wo ist eigentlich das Personal?! Tja. hätte ich mal besser in der Schule aufgepasst oder mich mit Mitte 20 an den richtigen Stellen operieren lassen – dann hätte es auch mit dem Personal geklappt. Aber lassen wir das…
So also, ganz ohne Personal, werden bei mir seltenst Kartoffeln geschält und es gibt fast nie Kartoffelpuffer. Auf dem Weihnachtsmarkt zum Beispiel würde ich gerne zulangen, wenn das Fett aber riecht, als hätte man damit schon in den 90ern frittiert, dann verzieht sich mein Appetit ganz schnell wieder.
Kurzum: keine Kartoffelpuffer für mich. Aber Kürbis-Puffer – DIE wird es bei uns nun öfters geben. Dafür muss man den Hokkaido nämlich nicht schälen und das Reiben geht tatsächlich super easy. Das Anbraten war auch nicht „spritziger“ als jedes andere Anbraten, sprich, es roch nicht nach Pommesbude hinterher. Stattdessen verbreiten diese herbstlichen Puffer mit Kürbis und Apfel einen wunderbar leckeren Geruch, bei dem einem das Wasser im Munde zusammenläuft.
Genug geschwafelt? Da bin ich ganz eurer Meinung. Nachdem ihr euch nun hungriggelesen – oder -gescrollt (hihihi) habt – kommt hier das Rezept für meine Veggie-Kürbis-Puffer mit Dip:
Kürbis-Puffer mit Apfel und Ziegenkäse-Dip
Herbstliche Kürbis-Puffer mit Apfel und Zimt, serviert mit einem Ziegenfrischkäse-Dip und Granatapfelkernen
Zutaten
Kürbis-Puffer:
- 350 g Hokkaido, entkernt
- 1 Apfel
- 1 Ei
- 3 EL Speisestärke
- 50 g Panko
- 1/2 TL Honig
- 1/3 TL Zimt
- 1/3 TL Cayennepfeffer
- Salz und Pfeffer
- Olivenöl zum Anbraten
Dip:
- 2 EL Ziegenfrischkäse
- 2 EL Crème fraîche
Topping:
- 2 EL Granatapfelkerne
- 1 EL Schnittlauchröllchen
Anleitungen
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Den Kürbis entkernen und dann grob reiben. Vom Apfel das Gehäuse entfernen und den Apfel ebenfalls grob reiben. Honig, Zimt, Cayennepfeffer, wenig Salz und Pfeffer, das Ei, die Speisestärke und Panko zugeben und alles flink in einer Schüssel mit den Händen vermengen,
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Mithilfe eines großen Löffels Puffer aus der Masse formen und diese direkt aus dem Löffel in eine Pfanne mit heißem Olivenöl setzen und bei mittelhoher bis hoher Hitze anbraten. Am besten mit zwei Pfannen arbeiten, ansonsten portionsweise braten. Die Puffer erst von der einen Seite ca. 5 Minuten oder bis sie an der Unterseite schön ausgebacken sind, anbraten, dann vorsichtig wenden und auf der anderen Seite wiederum für ca. 5 Minuten oder bis sie auch an der Seite schön ausgebacken sind, anbraten. Fertige Puffer auf einem Teller mit Küchenkrepp vor dem Servieren kurz abtropfen lassen.
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Während die Puffer braten den Dip zusammenrühren aus Ziegenfrischkäse und Crème fraîche. Außerdem den Schnittlauch in Röllchen schneiden und die Granatapfelkerne aus dem Granatapfel herauslösen. Dabei den austretenden Saft nicht mit auffangen, die Granatapfelkerne kurz über einem Sieb abseihen, sodass ihr keinen Saft mitserviert.
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Fertige Kürbis-Puffer mit dem Dip, mit Schnittlauchröllchen und Granatapfelkernen bestreut, servieren.
Rezept-Anmerkungen
- Wer kein Panko hat, kann auch Semmelbrösel nehmen. Ich ziehe allerdings Panko vor, da es die Puffer fluffiger macht. Panko bekommt ihr im Asialaden oder im Supermarkt in der Feinkost-Abteilung.
- Als Apfel nehmt ihr am besten einen roten bzw. rotgelben Apfel, keinen grünen.
- Vom Hokkaido könnt ihr die Schale mitverarbeiten. Die gibt auch schön Farbe an die Puffer.
Von meinem Haus- und Hofgärtner – nein, kein Personal, sondern mein Mitbewohner aka Mr. Stilettos & Sprouts – habe ich übrigens noch einen Tipp bekommen: Wenn der Kürbis roh (ein kleines Stückchen probieren vor dem Zubereiten) bitter schmeckt, dann tut ihn weg. Dann ist er nicht gut.
Und Tipp Nummer 2: Um einen reifen Kürbis zu erkennen, einfach dran klopfen und „Hallo??!“ sagen. Hahaha. Nein, Spaß. Dran klopfen und wenn er hohl klingt, dann ist er so weit, dass er verarbeitet werden kann.
Also lasst euch die Kürbis-Puffer schmecken!
Alles Liebe ♥ Eure Katja
PS: Für alle Kürbis-Fans habe ich noch zwei weitere Rezept-Tipps zum Ausprobieren: Meinen Kürbis-Flammkuchen oder die leckere Kürbis-Lasagne.