|| Warum ich lieber Chicorée als Kopfsalat wäre & ein Powersalat, der uns glücklich, fit und satt macht ||
Der heutige Beitrag ist mal wieder so eine Sache. Er wird nicht jedem gefallen. Was ja sonst im Grunde niemals vorkommt hier im Hause Stilettos & Sprouts. Normalerweise gefällt natürlich ALLES und zwar JEDEM. Ganz normal – oder etwa nicht?
Darf ich mit der Einleitung eigentlich noch mal anfangen? Ich denke gerade so bei mir, dass es vielleicht gar nicht so schlau ist, gleich zu Beginn zu schreiben, dass das heutige Rezept nicht so dolle ist. Also konkret: Blöder hätte man nicht starten können!
Nochmal von vorn: Das heutige Rezept ist der Hit. The hitshit (sie hat „shit“ gesagt!! *mitdemfingeraufdieghettobloggerindeutet). Das Rezept ist der Knaller. Und jeder, absolut restlos jeder wird es lieben. Warum? Weil Hackfleisch drin ist!
Für mich macht das Sinn. Wer liebt denn bitte nicht Hackfleisch? Gut, Veganer und Vegetarier lieben es vielleicht nicht ganz so sehr. Aber das Risiko muss ich auf diesem Blog leider immer wieder eingehen. Da macht man sich keine Freunde mit so nem Rezept. Allerdings liest sich wahrscheinlich auch kein Veganer dieses Rezept durch – oder verirrt sich hierher. Daher stehen die Chancen gut, dass doch alle, die sich gerade die Nasen plattdrücken an den Bildschirmen, dieses Rezept lieben werden! Hurraaaa!
Oder auch nicht. Und damit sind wir wieder am Anfang – ein Teufelskreis ist das. Mist. Pardon. Also kommen wir mal zur Wahrheit, zum Kern des Pudels, zum A und O, wohl eher zum Oh oh in diesem Fall: Koriander. Jaaaa, sie hat das K-Wort gesagt!!
Koriander ist ja so was wie der Bachelor unter den Gewürzen – die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Also nicht, dass irgendjemand in der Sendung ernsthaft lieben würde. Ich meine die Sendung als solche. Die einen schalten liebend gerne ein – auch wenn es wehtut. Die anderen schauen schon von vornherein weg, eben weil es zu sehr wehtut. Um Würgen und Unwohlsein zu vermeiden quasi.
So ist das auch mit dem Koriander. Es soll ja Leute geben, die beim Geschmack von Koriander das Gesicht zu einer The-Walking-Dead-ähnlichen Grimasse verziehen und die es nach einem Bissen von einem korianderverseuchten Mahl kaum auf den Stühlen hält. Nicht vor Begeisterung, sondern weil sie – die eine Hand vor den Mund geschlagen, die andere Hand wild rudernd um gegen die aufsteigenden Tränen anzukämpfen – fluchtartig den Raum verlassen und zum nächsten WC oder, wenns dumm läuft, zum nächsten Waschbecken rennen, um sich dort mit voller Inbrunst zu übergeben. Der Koriander muss raus!! Bevor noch jemand stirbt.
Koriander scheint für einige so etwas wie ein natürlicher Feind zu sein, eine Art Gift. Ich hörte tatsächlich schon ein „Willst du mich umbringen??!“ Eigentlich hatte ich das nicht vorgehabt. Ich wollte nur etwas Leckeres kochen, aber da kannste mal sehen, wie schnell so was in den falschen Hals gerät. Im wahrsten Sinne des Wortes!
Ich gehöre scheinbar zu der anderen Gattung. Der Koriander und ich, wir sind so (ich mache diese Fingerkreuz-Geste, ihr wisst schon). Koriander ist eines meiner Lieblingsgewürze. Schon immer. Nein, das ist natürlich gelogen. Koriander kenne ich selbstverständlich nicht schon immer. Früher gab es Maggi und Fondor. Und fertig. Ok, vielleicht noch Salz und Pfeffer. Und maximal Petersilie und Schnittlauch (whooo whooo). Das wars dann aber auch.
Da Essen & Trinken heutzutage aber zum Glück eine weltoffene Angelegenheit ist, haben wir auch irgendwann Koriander kennengelernt. Ich sage danke dafür. Andere übergeben sich stattdessen. Du kannst es auch als Gewürz nicht jedem recht machen.
Koriander passt zu asiatischen Gerichten einfach perfekt. Er gibt das gewisse Etwas, er ist etwas ganz Besonderes. Und ohne ihn würde vieles nicht so fantastisch schmecken, wie es eben schmeckt – nämlich nach Asien, nach Urlaub, nach Exotik, nach fremden Kulturen, spannend, außergewöhnlich, nach Abenteuer. Und nach Seife. Ja, das ist es, was die Hater sagen: „Er schmeckt nach Seife!!“
„Ja, heul doch!“ Was Besseres fällt mir da leider nicht ein als Antwort, denn „Nein, tut er nicht.“ wäre gelogen. Ja, ok, er schmeckt nach Seife. Ja und? Ist doch lecker.
Hä? Ich kann es nicht erklären, aber ich stehe auf den seifigen Geschmack. Ich mag auch Hustensaft, ach nee, wie heißt das noch mal? Campari. Und ich mag Ziegenkäse. Und Lamm. Und Rosenkohl. Lauter Lebensmittel, an denen sich die Geister extrem scheiden. Diese Lebensmittel haben genauso viele Hater wie Lover. Kann eben nicht jeder ne Erdbeere sein. Wenn du jedem gefällst, ist das doch langweilig. Lieber eckst du an und bist nicht Everybody’s Darling. Ich wäre lieber Leberwurst als Nutella. Und lieber Chicorée als Kopfsalat.
Deshalb sage ich: Komm her zu mir, kleiner Koriander. Du schmeckst zwar nach Seife, aber du bist was ganz Besonderes. Und ohne dich wäre mein Glasnudelsalat langweilig. Du bist die Würze, die es braucht, um diesen Salat zu krönen. Mit dir wird aus „lecker“ plötzlich „extrem-wow“. Du bist es, warum meine Testesser und ich nicht aufhören konnten zu essen. Du bist es, der uns pappsatt und unglaublich glücklich gemacht hat. Du hast uns die Mittagspause verseift versüßt. Du hast dafür gesorgt, dass wir uns nach dem Essen fit und vital gefühlt haben und nicht unfassbar müde wie nach einem Kantinenschnitzel. Kurzum: Danke, Koriander, dass es dich gibt!
Für alle Koriander-Freunde kommt jetzt hier endlich das Rezept für diesen oberleckeren Fit- und Glücklichmachersalat:
Glasnudelsalat mit Hackfleisch
Zutaten
Mengenangaben reichen für ca. 3 – 4 Personen als Hauptgericht
400 g Hackfleisch
250 g Glasnudeln
3 TL Garam Masala
2 EL Erdnussöl
1 Limette, Abrieb der Schale
1/2 Knoblauchzehe, fein gehackt
3 cm Ingwer, geschält & fein gehackt
1/2 Chilischote rot (wer es scharf mag, nimmt eine ganze), entkernt & fein gehackt
3 TL Zucker
Salz & Pfeffer
1 Bund Frühlingszwiebeln (unterer Teil), in feine Ringe geschnitten
1 Glas Maiskölbchen (Füllmenge 340 g), in feine Scheiben geschnitten
1/2 Bund frischer Koriander, Blätter grob gehackt
1 TL Chiliflocken
Dressing
Saft von 3 Limetten
4 EL Fischsauce (Asialaden oder gut sortierter Supermarkt)
Salz & Pfeffer
Zubereitung
- Die Nudeln nach Packungsanweisung zubereiten (in einer Schüssel mit heißem Wasser ca. 5 Minuten einweichen lassen, anschließend abgießen und gut abtropfen lassen). Fertige Nudeln in eine große Schüssel geben und mit einer Schere klein schneiden.
- Das Erdnussöl in einer Pfanne erhitzen und das Hackfleisch darin zusammen mit dem Garam Masala scharf anbraten. Es sollte krümelig werden und gut gebräunt sein, sodass ihr schöne Röstaromen mitnehmt.
- Zum Schluss für 1- 2 Minuten Ingwer, Knoblauch und Chili mit in die Pfanne geben, alles unter Rühren weiterbraten. Außerdem den Zucker und Limettenschalenabrieb dazu geben, alles mit Salz & Pfeffer würzen. Nach ca. 2 Minuten die Pfanne vom Herd nehmen.
- Hackfleisch zu den Glasnudeln geben sowie die Frühlingszwiebeln und die Maiskölbchen. Fischsauce und Limettensaft in die Schüssel geben, alles gut verrühren. Den Koriander in die Schüssel geben, den Salat nochmals durchmischen und mit Salz & Pfeffer abschmecken. Kurz durchziehen lassen und mit Chiliflocken bestreut servieren.
Tipp
- Der Salat schmeckt auch noch am nächsten Tag. Dann ist er schön durchgezogen. Perfekt zum Mitnehmen in einem großen Glas für die Mittagspause.
- Sicherlich auch als Beilagensalat im Sommer beim Grillen oder beim nächsten Partybuffet ein Knaller. Abgefüllt in kleine Gläschen ist er für ein Deluxe-Buffet auch genau das richtige.
- Gehackte Erdnüsse oder Cashews kann ich mir als Topping auch noch sehr gut vorstellen!
Das Originalrezept habe ich auf Pinterest entdeckt und bei New Kitch on the block. Ich habe die Mengenangaben etwas verändert und das Rezept meinem persönlichen Geschmack angepasst. So habe ich zum Beispiel die Maiskölbchen hinzugefügt. Ihr könnt selbst auch nach Herzenslust variieren – fühlt euch frei, es kann quasi nichts schief gehen. Lecker ist er geworden, ich schwöre. Ja, und das mit ganz viel Koriander!
Beim nächsten Mal gibt es etwas, das besser ankommt, ja? Ohne Koriander. Versprochen. Irgendwas, was alle mögen… Pommes zum Beispiel. Oder Eis. Oder Kuchen. Ja, Kuchen klingt gut. Korianderkuchen. Oh ja! … Ich höre schon auf. Also, habt eine gute Woche und esst Glasnudelsalat 🙂
Alles Liebe ♥ Eure Botschafterin für ein Kochen mit Koriander
Also zur Korianderfraktion gehöre ich definitiv nicht… Aber ganz so schlimm wie du geschrieben hast, reagiere ich nicht 😉 Danke für diesen wie immer wunderbaren Text – hat mir meine Mittagspause versüsst und mich mehr als einmal laut lachen lassen =) Auch wenn das Rezept dieses Mal nichts für mich ist – dein Text auf alle Fälle! Danke – bleib unbedingt genau so, ich freu mich immer auf deine Beiträge <3
Hab einen wunderbaren Nachmittag und viel Erfolg bei all deinen Aufgaben als Koriander Botschafterin 😉
lg Debby
Hallo Debby,
dass du als Anti-Koriander-Fan hier so einen lieben Kommentar hinterlässt, das ist nun wirklich ein großes Kompliment! Danke dir! Ich freue mich sehr darüber. Und ich verspreche, ich gebe mir Mühe, so zu bleiben 😉 Das hört man doch wirklich gerne!!
Ich setze mich gleich an den nächsten Beitrag – jetzt hochmotiviert von deinen Worten natürlich. Uuuund soll ich dir was sagen: Es wird was ohne Koriander! Olé! 😉
Ich wünsche dir noch ein wunderschönes Wochenende!
Ganz liebe Grüße
Katja
Hallo 🙂
Das ist aber ein wirklich originelles Rezept. Glasnudeln kenne ich nur in chinesischen Suppen.
Ach, ich habe es vor, nächste Woche dein schönes Paprika-Rezept (Vegan Stuffed Peppers) zu machen. Auf deinen Fotos sieht alles so appetitlich aus!
Dein Blog gefällt mir gut, ich verlinke dich in meinem Blogroll, damit ich immer sehe, was es bei dir so Schönes gibt 😉
Liebe Grüße
Yuliana