Butter Chicken mit Joghurt & Meatballs

|| Von Fake-Currys und Fettgebäck & das Rezept für ein Butter Chicken mit Joghurt und Meatballs statt klassischem Hähnchenfleisch ||

Als großer Fan der indischen Küche bin ich natürlich auch verrückt nach Butter Chicken. Wer sich das hat einfallen lassen, dem gehört ein Orden verliehen! Butter Chicken ist ein Traum an Cremigkeit. Wie könnte es auch nicht so sein? Schließlich kann etwas mit 4 Litern Sahne und 5 Paketen Butter drin nur die Cremigkeit pur sein.

Okay, das war ein bisschen übertrieben. Aber dass es sich nicht um das kalorienärmste Rezept handelt, dürfte schon vom Namen her klar sein. Wer also noch mit den Weihnachtspfunden kämpft oder schon wieder mit neuen, Fastnachts-Pfunde zum Beispiel vom vielen Kreppel- aka Berliner-Mampfen, der schaut hier besser weg.

Apropos Berliner und Krebbel… das ist ein schöner Übergang zu meinem heutigen Rezept!

„Bitte?! Was hat denn Fettgebäck mit indischem Curry zu tun?“

Na das Fett natürlich!

Nein, Spaß. So schlimm ist es auch nicht, also vom Fett-Faktor her. Ich schwöre!

Was ich meine, ist Folgendes: Der Berliner heißt vielerorts Berliner. Hier in meiner hessischen Wahlheimat leider nicht. Da heißt er eben Krebbel. Ich habs gleich ins Vokabelhaft geschrieben, als ich hierher gezogen bin und fleißig geübt. Mittlerweile klappt’s mit der Aussprache und beim Kaufen. Lustigerweise heißen Berliner in Berlin aber Pfannkuchen. Will heißen, wenn man Bock auf Pfannkuchen hat, bekommt man dort einen Berliner (Krebbel) serviert. Da heißt es: Augen auf beim Pfannkuchen-Kauf!

Und so ähnlich verhält sich das auch mit meinem heutigen Butter Chicken Rezept. Es ist nämlich gar kein Butter Chicken!

Doch, also irgendwie schon. Aber irgendwie auch nicht.

„Kann sie sich nicht mal klarer ausdrücken?!“

Doch kann sie. Geht los:

Mein heutiges Butter Chicken mit Joghurt ist von der Sauce her ein recht typisches Butter Chicken. Wobei mir da gebürtige Inder wahrscheinlich den Kochlöffel abnehmen und mittig zerbrechen würden, damit ich so was nie wieder behaupte und vor allem nicht koche.

Okay, also die Sauce ist im Butter-Chicken-Style kreiert. Das heißt, es sind typische Gewürze drin, mit denen man in Indien gerne und oft kocht, wie Garam Masala und Kurkuma. Außerdem kommt Butter rein und natürlich Tomaten.

„Und das Chicken?“

Nuuun jetzt kommen wir zum Pfannkuchen-Gate… Es ist kein Chicken drin.

„Entschuldigung?!“

Ja, schuldig im Sinne der Anklage. Die Zeugin BEHAUPTET also nur, sie habe ein Butter Chicken gekocht. Tatsächlich enthält das Gericht aber keine Spur von Hähnchenfleisch oder sonstigem Geflügel, Euer Ehren!

Nun, ich kann das erklären… Ich habe beim Rezepte-Stöbern tatsächlich die Variante von Butter Chicken entdeckt mit Meatballs statt mit gebratenem oder gegrilltem Hähnchenbrustfilet oder sonstigen Hähnchenteilen. Und da ich der größte Fan überhaupt von jeder Art von Hackbällchen oder Meatballs bin, musste diese Butter Chicken Variante einfach ausprobiert werden.

Nur dass ich eben kein Hähnchen- oder Geflügel-Hackfleisch mag. Ich kann mir nicht helfen, aber das ist ganz und gar nicht mein Geschmack. Daher sind im heutigen, als Butter Chicken Rezept getarnten Curry, Meatballs aus gemischtem Hack, also Schwein und Rind, drin. Und DAS setzt dem Ganzen natürlich die Krone auf!

„Das ist doch FAKE!“

Na klar ist es ein Fake-Curry. Aber lieber ein Fake-Butter Chicken als ne Fake-Personality, oder nicht?

Da wir hier aber nicht in einem Dating-Fomat von RTL Plus sind, darf das Curry bleiben. Und das ist auch gut so! Denn ich sags euch: Es war der Hammer! Ein Geschmacks-Fest auf dem Teller. Und so was von schnell weggeputzt, weil man sich einfach nicht zusammenreißen kann, wenn einem Hackbällchen in so einer leckeren Butter Chicken Style Sauce kredenzt werden.

Die Meatballs sind genau SO wie sie sein sollen: Außen knusprig und schön glatt. (Dafür gibts nen Trick! Den verrate ich euch natürlich auch.) Innen sind sie saftig und zart, so wie wir es lieben.

Die Butter-Chicken-Sauce ist ein Traum an Cremigkeit und Tomatigkeit. Wenn ich das mal so ausdrücken darf. Mein Butter Chicken mit Joghurt hat außerdem diese leichte Joghurtsäure und -frische, was ich wahnsinnig lecker finde im Zusammenspiel mit den vollmundigen Aromen der indischen Tomaten-Curry-Sauce. Sehr, sehr köstlich. Da ist es kein Wunder, dass der Teller ratzfatz leergeputzt ist.

Selbstverständlich ist diese Butter Chicken Variation schnell und einfach zu machen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass es sich nicht um ein Original-Rezept handelt. Aber Leute, manchmal sind ja die So-wie-das-nur-anders-Ideen die besten. Denn eine gewisse Portion kreative Freiheit macht das Kochen doch erst zu einer der schönsten Sachen im Leben überhaupt. Neues ausprobieren, mal etwas wagen und auch mal ein bisschen verrückt sein – wo kann man das besser als in der Küche? Und im TV natürlich – aber da sehens alle. Auch blöd.

Mein Ding ist es jedenfalls total. Und daher gibts heute verrücktes Butter Chicken mit Joghurt und ohne Chicken. Dafür aber mit göttlichen Meatballs. Und auch da sollt und könnt ihr gerne ganz frei nach Schnauze kochen und zum Beispiel Veggie-Hack nehmen oder Geflügel-Hackfleisch oder nur Schwein oder nur Rind. Nehmt einfach das, was euch am Besten schmeckt. Das ist absolut nicht entscheidend bei diesem als Butter Chicken getarnten Curry mit Meatballs.

Genug erzählt. Es wird Zeit fürs Rezept für Butter Chicken mit Joghurt und Meatballs:

Wie hübsch die Fleischbällchen in dieser satt-roten Butter-Chicken-Style-Sauce aussehen, oder? Das macht schon glücklich beim Anblick. Beim Verspeisen erst recht! Die Bällchen sind herrlich fluffig. Die Sauce ist wunderbar tomatig, würzig und cremig. Löffel für Löffel ein Gedicht, dieses Butter Chicken, was keines ist.

Probiert es aus und lasst es euch schmecken!

Alles Liebe ♥ Eure Katja

PS: Für alle Butter Chicken Fans habe ich noch zwei weitere Rezeptideen hier auf dem Blog. Mein Schnelles Butter Chicken ist eine schnellere Variante vom Original-Rezept. Und mein Veganes Butter-Blumenkohl-Curry ist eine vegane Variante mit Blumenkohl statt Chicken und mit Kokosmilch und -öl statt Sahne und Butter.